“Farbigkeit des Lebens“

Marion Gerlach wird 1942 in Stargard/Pommern geb. Schon als Jugendliche bringt sie alles, was sie umgibt und beschäftigt zu Papier. Mit 17 wird sie für ein erstes Werk entlohnt: sie modelliert ein Tier und bekommt dafür 2 Konzertkarten.
Marion Gerlach möchte Bildhauerin werden,aber das erlaubt der Vater nicht. In der
Ausbildungszeit zur Grafikerin (1961-1964)lernt sie den Zeichenlehrer Werner Kunkel und die Bildhauerin Ursula Hanke-Förster kennen, die sie beide sehr fördern.
Nach ihrer Ausbildung wird die Zeichnung wegen der Dreidimensionalität der Ersatz für die Bildhauerei. Zunächst beginnt sie nur mit der Zeichnung, dann kommt die Farbe dazu und seit 20 Jahren die Ölmalerei. Nach der Geburt ihrer 3 Kinder arbeitet sie
ab 1975 als freischaffende Künstlerin in Berlin und leitet auch seit dieser Zeit Mal-u. Zeichenkurse: im Winter in ihrem überbordenden Atelier, im Sommer im prachtvollen
Malergarten, eine ständige Quelle neuer Motive.

Es ist kein gradliniger Weg, den Marion Gerlach beschritten hat. In ihrem Werk gibt es immer wieder Brüche, thematische Gegenüberstellungen in wechselnden Techniken, die die facettenreiche Spannung unterschiedlicher Perspektiven faszinierend veranschaulichen.
Sie legt auch Wert auf die Darstellung ihrer eigenen Welt, die nicht erkennbar ist, lässt sich nicht gerne hundert Prozent in die Karten schauen. Das Surreale kommt ihr entgegen.

Als Quelle für ihre Inspiration benennt sie den Glauben und einen unerschütterlichen Optimismus, die ihr auch die Festigkeit in ihrem Leben geben. Mit ihrer Konzentration und großen Disziplin, ihrer individuellen Sichtweise, Wahrnehmungen und Empfindungen – den glücklichen und den schmerzvollen – und der Themen- sowie Technikvielfalt, ist es ihr gelungen, einen fundierten und vielseitigen Werkkomplex zu schaffen. Die Welt offenbart sich Marion Gerlach in ihrem Sein, Werden und Vergehen. Dabei folgt sie in ihren Werken keinem Kunstdiktat der Moderne. Ihre eigene authentische thematische Bildsprache steht im Dialog mit den unterschiedlichsten Materialien.

In ihrem breit gefächerten Spektrum zeigt sie Stillleben und Porträts, Landschaftsund Blumendarstellungen, illustriert Gedichte:
Mascha Kaleko – „Nennen wir es Frühlingslied“, Dietrich Bonhoeffer: „Von guten Mächten wunderbar geborgen…“, „Wer bin ich..“, „Christen und Heiden“,
Nikolas Lenau: -„Schiffer Lieder“. Das erste Lied wird prämiert.
Lied wird prämiert.



Hildegard Rupeks-Wolter
Kunsthistorikerin

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